„CATCH and LIFT“ – Eine clevere Lösung zur Rettung über Bord gegangener Personen

Ein Mensch über Bord – was nun? Dieses Rettungssystem ermöglicht eine sichere Bergung innerhalb weniger Minuten, ganz ohne Kraftaufwand. Erfahre, wie es funktioniert, welche Vorteile es bietet und welche Grenzen es hat.
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Eine Rettungslösung für den Ernstfall

Jeder Segler und Bootsfahrer hofft, dass es niemals passiert – aber was, wenn doch? Eine Person geht über Bord (MOB), und nun zählt jede Sekunde. Genau für diesen Fall wurde dieses innovative Rettungssystem entwickelt. Es verspricht eine schnelle und sichere Bergung ohne Kraftaufwand. Aber hält es, was es verspricht? In diesem Beitrag werfen wir einen genaueren Blick darauf – inklusive der Stärken und möglichen Schwächen.

🎥 Hier geht’s zum Video:

Wie funktioniert "CATCH and LIFT"?

Die Idee hinter dem System ist genial einfach: Statt eine über Bord gegangene Person mit purer Muskelkraft hochzuziehen, nutzt das System eine Kombination aus Seilzug und Treibanker. Damit kann selbst eine ungeübte Crew einen MOB in wenigen Minuten sicher an Bord bringen.

So läuft die Rettung ab:

  1. Die Umlenkrolle befestigen: Ein Karabiner sorgt für die schnelle Befestigung, zum Beispiel am Baum oder an den Wanten.

  2. Die Rettungsschlinge ins Wasser werfen: Das Schiff fährt einen Kreis um die über Bord gegangene Person, sodass diese die Leine zu fassen bekommt. Sobald die Person die Leine erreicht hat, stoppt man das Manöver, bis sie sich entweder mit dem Karabiner sichert oder die Rettungsschlinge umlegt.

  3. Den Treibanker auswerfen: Der Treibanker befindet sich in einer speziellen Verpackung, die sich erst im Wasser auflöst. Dadurch wird verhindert, dass der Schirm sich an Deck entfaltet oder durch Wind beeinträchtigt wird. Sobald die Verpackung sich aufgelöst hat, entfaltet sich der Treibanker im Wasser und erzeugt Widerstand. Durch diesen Widerstand wird die Person über den Seilzug kontrolliert in Richtung Schiff gezogen.

  4. Das Schiff fährt langsam vorwärts: Durch diese Bewegung wird die Person ohne Anstrengung zum Schiff zurückgezogen.

  5. Sicheres An-Bord-Holen: Dank des Flaschenzugs kann die gerettete Person einfach nach oben gezogen werden.

Das Ganze soll in weniger als drei Minuten funktionieren – ein großer Vorteil, vor allem bei kaltem Wasser oder rauer See.

Was macht das System besonders? (Die Vorteile)

Schnelle Rettung – Kein langes Manövrieren, die Person ist in kürzester Zeit wieder an Bord.
Kein Kraftaufwand – Gerade bei erschöpften oder leichten Crewmitgliedern ein riesiger Pluspunkt.
Mehr Sicherheit für den MOB – Die Person wird auf Abstand zum Boot gehalten, um Verletzungen durch das Schiff zu vermeiden.
Einfach zu bedienen – Auch unter Stress bleibt die Handhabung übersichtlich.
Langlebig & wiederverwendbar – Mit regelmäßiger Wartung hält das System bis zu 12 Jahre.

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Gibt es auch Nachteile? (Was man bedenken sollte)

⚠️ Eingeschränkte Wiederverwendbarkeit – Das System kann nach der Nutzung nicht ohne Ersatzteile erneut eingesetzt werden. Besonders der Treibanker, der sich in einer speziellen Verpackung befindet, löst sich bei Wasserkontakt auf, um sich zu entfalten. Nach einer Anwendung muss diese Komponente ersetzt werden, um das System wieder einsatzfähig zu machen.

⚠️ Eingeschränkte Trainingsmöglichkeiten – Da das System nach einer Nutzung Ersatzteile benötigt, ist es schwer, es regelmäßig zu Trainingszwecken einzusetzen. Ein solches System im Notfall zum ersten Mal zu nutzen, könnte die Fehlerquote erhöhen. Andererseits ist die Funktionsweise intuitiv genug, dass es im Ernstfall auch ohne vorheriges Training bedienbar sein sollte.

⚠️ Bewusstseinszustand des MOB – Das System setzt voraus, dass die über Bord gegangene Person noch bei Bewusstsein ist und sich aktiv an der Rettungsschlinge oder dem Karabinerhaken festhalten kann. In Fällen von Bewusstlosigkeit oder starker Erschöpfung könnte eine alternative Rettungsmethode erforderlich sein.– Die Aufbewahrungsbox ist kompakt, aber auf kleinen Booten muss man den Stauraum gut planen.

⚠️ Wartung nötig – Alle zwei Jahre eine Inspektion – aber das gilt für die meisten Sicherheitsausrüstungen.

Fazit: Ist "CATCH and LIFT" die richtige Wahl?

Für Segler und Bootsfahrer, die ihre Sicherheitsausrüstung ernst nehmen, ist „CATCH and LIFT“ eine durchdachte und effektive Lösung für MOB-Rettungen. Es erleichtert das An-Bord-Holen enorm und kann im Ernstfall Leben retten.

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Aber wie bei jeder Sicherheitsausrüstung gilt: Ein Rettungssystem allein ist ein guter Anfang, aber nicht genug. Es braucht darüber hinaus gute Seemannschaft, ein ausgeprägtes Sicherheitsbewusstsein und regelmäßige Übungen, um im Ernstfall richtig zu reagieren.

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